Wirksame Mittel gegen eine Schreibblockade

Wohl jeder, der schon einmal vor der Aufgabe stand, einen Text zu schreiben, kennt das Problem: Man sitzt vor dem Rechner, hat das Textprogramm geöffnet und es mag einem nichts einfallen. Das ist dann ein typischer Fall von Schreibblockade. Dieser an sich größte Feind eines jeden Autors lässt sich allerdings glücklicherweise einfach und effektiv bekämpfen – man muss nur wissen, wie. Der folgende Text verrät die besten Maßnahmen gegen eine Schreibblockade.

Es gibt wohl kaum etwas Nervigeres, als wenn man nicht vorwärts kommt. Genau dieses Gefühl überfällt einen bei einer Schreibblockade. Während es bei manchen nur ab und zu passiert, dass ihnen nichts einfällt, sitzen andere grundsätzlich beim Anblick des weißen Blattes beziehungsweise des leeren Dokuments wie das Kaninchen vor der Schlange. Doch für sie beide gilt, dass auch sie mit den richtigen Mitteln losschreiben können.

1. Etwas völlig anderes machen

Manchmal ist es wie mit dem Auto, das sich im Sand festgefahren hat. Je verzweifelter man versucht, vom Fleck zu kommen, desto mehr verschlimmert man die Situation. Besser ist es, einen ruhigen Kopf zu bewahren. Und da das vor dem „Problem“ – also dem leeren Blatt oder Dokument – wohl weniger klappt, sollte man die Umgebung wechseln, um den Kopf frei zu kriegen. Ideal ist dafür zum Beispiel ein Spaziergang, denn die Kombination aus frischer Luft und Bewegung macht den Kopf frei. Vielleicht trifft man unterwegs ja auch noch jemanden, mit dem man sich austauschen kann und vielleicht hat der- oder diejenige den ein oder anderen Tipp für einen. Ansonsten kann man auch einkaufen gehen. Oder man zieht ein Trainingsprogramm durch. Oder trifft Freunde. Sollte man nicht rausgehen wollen, so hilft vielleicht eine Dusche, die ebenfalls ablenkt oder man hört einfach mal so richtig schön laut Musik.

Auch ein Spaziergang hilft gegen eine Schreibblockade
Ein Spaziergang kann ein äußerst hilfreiches Mittel gegen eine Schreibblockade sein.

Das Schöne an diesen Maßnahmen ist, dass man in solch ungezwungenen Momenten oftmals automatisch gute Gedanken bekommt.

2. Einfach drauflos schreiben

Manchmal hilft es, einfach zu schreiben. Irgendwas. Was einem gerade einfällt. Auch Dinge, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben. Hauptsache, man schreibt. Das ist so, als wenn man im Winter vor die Tür geht. Klar friert man erst einmal. Aber wenn man dann länger unterwegs ist und sich bewegt, wird einem früher oder später warm und es fühlt sich angenehm draußen an. So ist es mit dem Schreiben auch. Wenn man sich erst einmal warmgeschrieben hat, sollte es dann auch mit dem eigentlichen Text klappen. Und nicht vergessen: Beim Irgendetwas-Schreiben geht es nicht um den Inhalt, sondern darum, dass man überhaupt schreibt. Das Schöne ist: Man kann das Dokument ja nach Beendigung wieder löschen und niemand wird den Inhalt je zu sehen bekommen.

3. Den Ort wechseln

Dieser Tipp ist ähnlich wie der unter Punkt 1. Einfach mal einen anderen Ort aufsuchen. Denn die Schreibblockade kann auch einfach daher kommen, dass man sich in einer ungünstigen Umgebung befindet. Etwa, weil die Nachbarn so laut sind oder sich draußen eine Baustelle befindet. Wer über ein Notebook oder ein Tablet verfügt, schnappt sich dieses und begibt sich zum Beispiel in den Park. Hat man keines von beiden, kann man natürlich auch Zettel und Stift nehmen oder seine Gedanken, die einem kommen, ins Smartphone eingeben, wie in diesem Artikel unter Punkt 4. beschrieben.

4. Gedanken ordnen

Manche Schreibblockade rührt daher, dass man so viele Informationen hat, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Da hilft es dann wenig, wenn man mit dem eigentlichen Text beginnen möchte, denn womit soll man anfangen? Hier ist es klug, sich zunächst die Informationen stichpunktartig aufzuschreiben und sie dann im nächsten Schritt zu sortieren. Wenn man erst einmal eine Struktur hat, schreibt es sich deutlich leichter.

5. Fortschritte beobachten

Dies ist eine Weiterführung von Punkt 4. Hat man alles stichpunktartig notiert, bringt das schon mal zwei Vorteile mit sich. Erstens, dass man sieht, wie sich das leere Blatt füllt. Zweitens kann man dann unten im Dokument schon einmal schauen, wie viele Wörter alleine durch die Stichpunkte zusammengekommen sind, denn Textprogramme zählen die getippten Wörter mit. Denn wenn man sich vor Augen führt, dass man die Punkte ja außerdem noch ausformulieren muss, was die Anzahl der Wörter noch einmal deutlich erhöht, fühlt man sich gleich viel besser.

6. In der Mitte anfangen

Eine gute Möglichkeit gegen eine Schreibblockade ist es, irgendwo anzufangen. Wenn man die ersten Wörter und dann Sätze geschrieben hat, verschwindet langsam die Unsicherheit, sodass man plötzlich befreit drauflos schreibt. Übrigens: Wie ich in diesem Beitrag bereits beschrieben habe, kann es zum Beispiel auch sinnvoll sein, den Teaser erst nach Ende des Textes zu verfassen.

7. Nicht versuchen, das Rad neu zu erfinden

Viele Menschen glauben, sie müssten ganz besonders originell sein, indem sie entsprechend schreiben. Aber damit setzen sie sich nur unnötig unter Druck. Tatsächlich geht es erst einmal darum, einen Text hinzubekommen, der inhaltlich stimmt und schlüssig ist. Natürlich klingt er besser, wenn man seine persönliche Note mit hineinbringt. Aber erstens ist das zweitrangig und zweitens kommt das sowieso automatisch mit der Zeit, sprich: je mehr und öfter man schreibt.

8. Schreiben, schreiben, schreiben

An Punkt 6. anknüpfend lässt sich sagen, dass Schreiben auch eine Übungssache ist. Und je öfter und regelmäßiger man es macht, desto einfacher fällt es einem. Außerdem entwickelt man sich am besten weiter, wenn man immer wieder Texte verfasst. Auf diese Weise bekommt man dann auch einen Stil, an dem man im besten Fall sofort wiedererkannt wird (siehe auch Punkt 7.)

9. Lesen, lesen, lesen

Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass man nicht der einzige ist, der schreibt. Stattdessen gibt es viele andere, die dies ebenfalls tun. Je mehr man selber liest, desto besser ist das für das eigene Schreiben, denn man bekommt dadurch auch einen gewissen Input, der einem weiterhilft. Das betrifft sowohl inhaltliche als auch sprachliche Aspekte. Bezüglich Letzterem kann man einen Text von jemand anderem beispielsweise danach „untersuchen“, was einem daran besonders gut gefällt und was man eher bescheiden findet – und das dann auf die eigenen Schriften anwenden.

10. Sich zwingen

Dieser Punkt dürfte sicherlich am unangenehmsten klingen. Schließlich hat eine Schreibblockade oftmals auch damit zu tun, dass man Angst hat. Angst, zu versagen oder nicht gut genug zu sein. Und diese Angst ist dann der Grund, weshalb man nicht anfangen kann zu schreiben. Doch man besiegt keine Angst, indem man sie ignoriert oder vor ihr davonläuft. Also: sich hinsetzen und zwingen, mit dem Schreiben zu beginnen. Auch, wenn das erst einmal wie ein glatter Widerspruch zu Punkt 1. klingt. Wenn alles nicht mehr hilft, muss man manchmal mit der Brechstange arbeiten. Das sollte nach den anderen hier erwähnten Punkten aber auch gar nicht mehr so schwierig sein. Falls doch: Wecker auf eine Stunde stellen und einfach mal schreiben. Ohne Zwang. Sich sagen, dass es kein Weltuntergang ist, wenn man nichts Vernünftiges hinbekommt (was allerdings ziemlich unwahrscheinlich ist).

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